St. Johannes der Täufer
in Weilerswist-Metternich, Bergstr. 22
Die Metternicher Pfarrkirche mit den Pfarrpatronen Johannes d. Täufer und Maternus, dem ersten Bischof von Köln, blickt auf eine lange Geschichte zurück. Schon in der Römerzeit dürfte ein Vorgängerbau an gleicher Stelle gestanden haben, möglicherweise eine Matronenkultstätte. Die erste schriftliche Erwähnung findet sich aber erst im Jahr 1303 im „Liber Valoris“, einem Güterverzeichnis der Erzbischöfe von Köln. Im Jahr 1603 brannte die Kirche nieder. Erst ab 1653 konnte mit dem Wiederaufbau begonnen werden.
Im Jahre 1953 wurde ein Anbau an der Nordseite errichtet.
Es hat mehr als 15 Jahre der Planung und der Hartnäckigkeit bedurft, um letztendlich seitens des Erzbistums die Genehmigung zur Renovierung unserer Kirche zu bekommen. Endlich, am Sonntag, dem 8. Juli 2007 feierten wir zum letzten Mal die Hl. Messe in unserer „alten Kirche“ vor der anstehenden großen Renovierung und des Rückbaus. Mit „Großer Gott“ und feierlichem Beiern endete der letzte Gottesdienst. Die Reliquien wurden nach St. Laurentius, Müggenhausen gebracht.
Renovierung und Rückbau mit historischer Ausstattung, so wie vor 350 Jahren, nach ihrer Entstehung.
Bei den Bodenarbeiten haben die Archäologen neben vier Bestattungsstätten samt Grabbeigaben aus der Merowingerzeit (7. u. 8. Jahrhundert) und Schmuckfußböden aus dem 12./13. Jahrhundert sowie ein mit Bronzefäden durchwirktes Tuch aus dem 17. Jahrhundert ausgegraben. Diese Fundstücke und andere sollen in nächster Zeit der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Ein Teil des Schmuckfußbodens wurde in den Fußboden der neuen Kirche eingearbeitet. Der alte Kreuzweg, der Hochaltar und die Seitenaltäre (aus gotischer Zeit) samt Figuren, die Kanzel, die sich seit 60 Jahren bei Gemeindemitgliedern in der Scheune oder auf dem Dachboden befanden, wurden restauriert und befinden sich nun wieder an ihrem alten Platz.
Erwähnenswert isteine gotische Monstranz aus dem 15. Jahrhundert. Drei Gewölbeschlusssteine mit den Wappen der Herren von Metternich und Alfter und des Erzbischofs von Köln wurden in die nördliche Kirchenseite mit eingemauert. Im Kirchturm hängen drei Glocken. Die älteste aus dem Jahr 1528 ist dem heiligen Martin geweiht, die zweite der heiligen Margaretha und die dritte und letze dem heiligen Johannes. Letztere trägt die Aufschrift: „Wenn ich Johannes rufend schalle, so eilt zum Tempel alle, und preiset Gottes Lamm, geopfert an des Kreuzes Stamm, und danket ihm und liebt den Herrn, erfüllet seinen Willen gern“.
Die Kirche St. Johannes der Täufer bekam nach der Renovierung und dem Rückbau ihre historische Ausstattung zurück, so wie vor 350 Jahren, nach ihrer Entstehung. Die Bauzeit dauerte ca. 2 ½ Jahre. Im Dezember 2009 wurde sie von Weihbischof Dr. Heiner Koch in einem feierlichen Pontifikalamt geweiht. Weil nur etwa 80 bis 100 Gläubige in der Kirche Platz haben, wurde eigens ein Zelt aufgestellt um möglichst vielen Menschen aus der Gemeinde Weilerswist, vor allem aber aus Metternich, die Gelegenheit zu geben, diesen einmaligen Gottesdienst mitzuerleben.
„Sie zieht die Menschen an und ist wieder der Mittelpunkt unseres Ortes, wahrhaft ein Kleinod“.