Sakrament der Eucharistie
"Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben..." Joh 6, 32-35
"Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt." Joh 6, 49-51

Die gesprochenen Wandlungsworte des Priesters über Brot und Wein entsprechen dem "Tun zu seinem Gedächtnis". In dem die Kirche dieses Gedächtnis feiert und im wahrsten Sinne des Wortes in jeder heiligen Eucharistiefeier hoch hält, erfüllt sie nicht nur den Auftrag Christi, sondern lässt ihn gegenwärtig werden und spricht durch den Priester, z. B. im Zweiten Hochgebet: "...Denn am Abend, an dem er ausgeliefert wurde und sich aus freiem Willen unterwarf, nahm er das Brot und sagte Dank, brach es, reichte es seinen Jüngern und sprach:
NEHMET UND ESSET ALLE DAVON: DAS IST MEIN LEIB; DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD. Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch, dankte wiederum (Danksagung = Eucharistie), reichte ihn seinen Jüngern und sprach: NEHMET UND TRINKET ALLE DARAUS: DAS IST DER KELCH DES NEUEN BUNDES; MEIN BLUT; DAS FÜR EUCH UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN: TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.
Wer kann das mit dem Verstand begreifen? Eigentlich ist es nicht zu "begreifen"; aber Christen dürfen das glauben und damit für wahr halten. Sie tun gut daran an diesem Glauben festzuhalten. Unzählige Menschen haben diesen Glauben durch ihr Leben bezeugt, bis dahin das eigene Leben dadurch lassen zu müssen, in dem sie den sogenannten Märtyrertod auf sich nahmen. Von wievielen glaubwürdigen Menschen ist bezeugt, dass sie am Ende ihres Lebens fast ausschließlich vom Sakrament der Eucharistie "gelebt haben". Die große Krise in der Kirche von heute, ist auch eine Krise der Sakramente, im letzten eine tiefe Glaubenskrise. Vermeintlich liegen Gründe zu hauf in den Händen derer, die glauben ihren persönlichen Unglauben rechtfertigen zu können, ja zu müssen. Oft auch deshalb, weil so viele menschliche Fehler, menschliche Schwächen und menschliches Fehlverhalten in der Kirche die Größe Gottes und sein wirkmächtiges verborgenes Handeln verdecken. Die eigene Ungeduld gerät hier und da in Zorn und Groll vor der ebenfalls unbegreiflichen Geduld Gottes, der Gutes und weniger Gutes bis zur endgültigen Ernte wachsen lassen kann. "Wer keine Sünde hat, der werfe den ersten Stein..." Leider "fliegen (viel zu ) viele Steine" heute... Der rege Empfang und eine gute Vorbereitung auf das Sakramente der Eucharistie kann helfen im Glauben zu wachsen und zu reifen, auch auszuhalten, was ohne weiteres nicht zu ändern ist; er bewahrt davor selbst (ohne Vollmacht) den Richterstuhl in der Kirche besetzen zu müssen... Die stete Teilnahme am Gedächtnis des Herrn will das Herz erfreuen und den gläubigen Menschen befähigen Gott mit ganzem Herzen zu loben und ihm zu danken in guten und weniger guten Tagen:

O höchstes Gut. o Heil der Welt! Dich lobt das ganze Himmelzelt, und auch der weite Erdenkreis singt deiner Allmacht Lob und Preis. Sei hochgelobt in Ewigkeit, o Sakrament der Seligkeit. Herr öffne deine milde Hand und segne Stadt und Land: nimm uns, o Herr, in deine Hut, die du erkauft mit deinem Blut. Sei hochgelobt in Ewigkeit, o Sakrament der Seligkeit. Im wahren Glauben halt uns treu, von allem Übel mach uns frei; lass hier der Tugend Weg uns gehn und selig dort dein Antlitz sehn! Sei hochgelobt in Ewigkeit, o Sakrament der Seligkeit (GL 934, 1-3)
